Neben dem Honig gibt es zahlreiche weitere Naturstoffe, die uns die Bienen schenken. Eines der interessantesten ist der Bienenwachs, ein Sammelsurium aus ca. 300 Einzelstoffen, vor allem Estern und Kohlenwasserstoffen, welches bei Zimmertemperatur leicht formbar ist und antibakterielle Eigenschaften besitzt.
Wie Bienenwachs entsteht
Um im Bienenstock Waben herzustellen, in denen die Brut bis zur vollwertigen Biene aufgezogen wird, besitzen die Baubienen im Alter von 12-18 Tagen am hinteren Unterleib 8 kleine Wachsdrüsen, aus denen der Wachs bei Bedarf ausgeschwitzt und in den Zwischenringtaschen zu feinen Blättchen geformt wird. Diese feinen Wachsblättchen werden von der Biene gekaut, geformt und miteinander verbunden, bei dieser Verarbeitung setzt die Biene dem Wachs auch seine antibakteriellen, hautfreundlichen Eigenschaften zu, die sie aus mehreren anderen Drüsen Ihres Körpers gewinnt.
Die Wachsgewinnung ist für die Bienen ein aufwendiger Vorgang. Eine Biene kann pro Tag nur 8 Wachsblättchen produzieren und verarbeiten, dabei benötigt sie dafür etwa die vierfache Menge an Honig. Das Bienenwachs ist unglaublich leicht, 1 g Bienenwachs entsteht aus 1250 Wachs- Blättchen, dementsprechend viele Bienen werden im Frühjahr gebraucht, um im Bienenvolk genügend Waben für den Nachwuchs bauen zu können.
Architektonisch sind Bienenwaben ein Wunder der Natur. Bei minimalem Materialeinsatz entstehen hochstabile Verbindungen mit optimalem Volumen, um aus Bieneneiern und Futtersaft erwachsene komplette Bienen aufzunehmen. Dabei ist Bienenwachs wiederverwendbar, denn die Biene kann das Wachs an einer Stelle des Bienenbaus mit dem Sekret ihrer Mandibeldrüsen aufweichen und an anderer Stelle wieder in eine Wabe einbauen. Dabei kontrolliert sie die Form der Zelle und Dicke der Wabenwand mit den Sinnesorganen ihrer Fühler.
Gewinnung und Nutzung von Bienenwachs
Der Imker gewinnt das Wachs während der Honigernte beim Entdeckeln der Honigwaben und nach der Honigsaison, wenn Altwaben nach 2-3 Jahren im Bienenvolk durch neue Waben ersetzt werden sollen. Die Altwaben tragen dann die Reste der ununterbrochenen Zucht in sich - Kot, Nymphenhäutchen aus dem Häutungsvorgang, Behandlungsreste der Varroatherapie und anderes. Entdeckelungswachs und Altwaben werden jeweils eingeschmolzen und mehrfach gefiltert, um am Ende ein reines Naturwachs zu erhalten. Aus dem Entdeckelungswachs entstehen neue Mittelwände für Brut- und Honigwaben, die in Rähmchen gelötet werden und die die Bienen zu neuen Bienenwaben ausbauen.
Aus dem anderen Wachs können vielfältige Produkte entstehen. Bienenwachs findet aufgrund seiner hautfreundlichen und antibakteriellen Eigenschaft breite Anwendung in der Kosmetikindustrie und Pharmazie. Er schenkt als Kerze umweltfreundlich Licht und Wärme und duftet dabei unverwechselbar.
Bienenwachstücher
Wir nutzen unser Bienenwachs zur Herstellung einer nachhaltigen Alternative zu Plastikfolie, die zur Aufbewahrung von Lebensmitteln benutzt wird. Diese wird aus hygienischen Gründen zumeist nur einmal benutzt und wird dann zu Abfall. So entstehen gigantische Mengen an Plastikmüll, der im ungünstigsten Fall als Mikroplastik in unserer Nahrung landet. Um das zu verhindern, schneiden wir aus nicht mehr gebrauchter Wäsche oder Stoffbahnen Tücher verschiedener Größen und tränken diese mit heißem Wachs. Damit verleihen wir Ihnen eine sehr hohe stabile Formbarkeit, um Gefäße oder Lebensmittel zu umschließen und damit zu schützen. Zugleich verhindern die antibaktieriellen Eigenschaften des Wachses eine Besiedlung der Lebensmittel mit schlechten Keimen. Damit nutzen wir eine dauerhafte lebensmittelsichere Verpackungsmöglichkeit.
Wenn Sie Ihre Lebensmittel auch umweltfreundlich mit dauerhaften Materialien verpacken und lagern möchten, dann finden Sie in unserem Shop eine Vielzahl an Bienenwachstüchern in verschiedenen Formen und Größen für ihren Kühlschrank.