Wie Bienengift Leben retten kann

Wer uns auf dem sozialen Netzwerk von jenseits des Atlantiks folgt, dem wird nicht entgangen sein, dass der Imker bei seiner Tätigkeit auch mal von seinen Bienen gestochen werden kann. Das kann zu allergischen Reaktionen führen, solche Reaktionen werden wesentlich vom Zustand des stechenden Tiers beeinflußt - Kondition, evtl. Schmutzpartikel oder Krankheitserreger am Stachel etc.. In aller Regel nehmen solche allergischen Reaktionen mit den Jahren beim Imker durch wiederholte Konfrontation mit dem Bienengift (Apitoxin) ab. Das kann interessante Folgen haben.

Eine Wanderfreundin beobachtete in einem tschechischen Krankenhaus in den 90er Jahren, in dem sie ihre Ausbildung absolvierte, eine interessante Behandlung. Es wurde ein Mädchen nach einem Bienenstich mit einem anaphylaktischen Schock eingeliefert und behandelt. Das medizinische Personal veröffentlichte einen Aufruf an die örtlichen Imker, Blut zu spenden, der auch erhört wurde und so spendete ein langjähriger Imker mit der selben Blutgruppe Blut für das Mädchen. Der gewünschte Effekt trat tatsächlich ein: die Bienengifttoleranz im Blut des Imkers wirkte sich auf die Gesundheit des Mädchens nach der Bluttransplantation nachhaltig aus, die schweren Allergiesymptome schwächten sich auf ein deutlich geringeres Maß ab und so konnte das Leben des Mädchens gerettet werden.

Ob das Blut des Mädchens später die Bienengifttoleranz übernahm oder in sich erhielt, ist nicht bekannt. Dennoch faszinieren solche Einblicke in therapeutische Ansätze und die langfristige Wirkung der Bienenhaltung abseits von Honig und Co. Daneben entwickelt sich gerade ein breites medizinisches Anwendungsspektrum von Erkrankungen mit Apitoxin. Ob Bienengift einen Einfluß auf die Immunität gegen oder den Verlauf von Covid19- Erkrankungen hat, wird gegenwärtig erforscht.

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